Die Kaelte des Schwertes by Foster Alan Dean

Die Kaelte des Schwertes by Foster Alan Dean

Autor:Foster, Alan Dean [Foster, Alan Dean]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2015-01-19T16:00:00+00:00


XIII

Simnas Hand erstarrte auf dem Weg zum Mund. Der schwarze Löward knurrte warnend, als er den Eigentümer des Baus witterte, und trat einige Schritte zurück. Mit leuchtenden Augen presste Hunkapa Aub die Handflächen aneinander und murmelte entzückt vor sich hin. »Hübsch, hübsch.«

Der ausgewachsene Tomuwog musste größer sein als der Größte der Wanderer, aber er war nur teilweise sichtbar. Eine glitzernde, runde Gestalt betrat mit Füßen aus aquamarinfarbenem Licht geräuschlos die Brutkammer. Eine Sekunde lang stand das Wesen scharf umrissen da, in der Nächsten war es nur noch eine undeutliche Wolke, die aus tausenden von kleinen, glänzenden Saphirsplittern zu bestehen schien. Mit jedem Schritt verschwanden einige Teile seines geschmeidigen, stromlinienförmigen Körpers, andere hingegen wurden sichtbar. Das Wesen, das halb Wirklichkeit und halb Einbildung zu sein schien, prüfte die Fremdlinge eingehend mit seinen Augen aus wasserblauem Perlmutt.

Es hatte einen kurzen Schwanz, der blaugrüne Funken in der Luft versprühte, während er nervös von einer Seite zur anderen wedelte, und eine schmale Schnauze, die von allen Seiten glitzerte. Große, glänzende Vorder- und Hinterpfoten glichen eher Flossen als Füßen. Die Kanten der Pfoten saugten das Licht der Umgebung auf und warfen es in abgehackten, prismenförmigen Stößen zurück auf die Netzhaut der Eindringlinge. Die schimmernden Krallen waren gewiss scharf genug, dachte Simna, um zwischen zwei Farben einen Tunnel zu graben.

Gefiltertes, blaugrünes Licht strahlte tanzend von den Flanken des Geschöpfes ab, so hell, dass die hingerissenen Wanderer von Zeit zu Zeit gezwungen waren, die Gesichter abzuwenden und die Tränen wegzublinzeln. Simna fragte sich, wie die Tomuwogs, die den Raum zwischen Rot und Orange oder zwischen Lila und Rot bewohnten, wohl aussehen mochten. Bestimmt waren sie nicht weniger farbenfroh als der einzigartige Tomuwog da vor ihnen.

Dass der Tomuwog sie gesehen hatte, daran bestand kein Zweifel. Funkelnde Augen musterten jeden Einzelnen der Wanderer. Zwar etwas irritiert von ihrer Gegenwart, aber offensichtlich überzeugt, dass sie keine unmittelbare Bedrohung für ihn darstellten, schleppte sich der Tomuwog hinüber zu dem glitzernden, schimmernden Nest und machte es sich auf den sorgfältig zusammengetragenen Farben bequem.

Erst dann konnte Simna weiter kauen, jedoch sehr langsam, damit sich die friedfertige Kreatur nicht erschreckte. Er beugte sich zum Hirten hinüber und flüsterte: »Woher kommen sie, Bruder? Legen sie Eier?«

»Ich weiß es nicht genau.« Ehomba lächelte zufrieden, während er das außergewöhnliche Tier nicht aus den Augen ließ. »Ich glaube, sie legen Licht. Dieses Licht reift heran, nimmt die vorherrschende Farbe der Umgebung an, in der es aufwächst, und wird zu einem kleinen Tomuwog. Wie schon gesagt, handelt es sich um scheue Wesen, die man nur schwer ausfindig machen kann. Sie verlassen ihre Höhlen fast nie.«

Ein plötzlicher Gedanke veranlasste den Schwertkämpfer, das restliche Essen niederzulegen. »Äh, was fressen sie eigentlich? Sieht nicht so aus, als hätte dieser Tomuwog hier Zähne.«

»Das scheint ein Geheimnis zu sein, Simna.« Im Gegensatz zu seinem zaudernden Gefährten - hatte Ehomba keine Schwierigkeiten, zu Ende zu essen. »Niemand hat je einen Tomuwog fressen sehen. Ich hätte auch niemals gedacht, dass es zwischen Blau und Grün so viel zu essen gibt, aber wenn die Dorfältesten es mir



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